Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 15. Dezember 2013

Leas Gebet, der Stein Entstiegenen



Ħaġar Qim Malta


Lea,
Du Stein Entstiegene,
gepriesen einst von aller Welt,
entsprungen der Jahrtausende
scheinbar toten Bindung hier,
zurückzuführen alles Leben
zur Göttin allgemeiner Liebe,
in unsrem Werden sie zu mitteln,
Du aus dem Göttlichen Gesandte,
das Sein als Leib zu bieten uns,
so öffne Deinen steinern Trichter,
in Deinem Schein uns aufzunehmen,
als wären wir ein Teil von Dir,
aus Gott geboren und gezeugt,
und so sei es gesprochen.

Montag, 18. November 2013

Alle meiner Liebe Leiber


John William Waterhouse, Hylas and the Nymphs (1896)


Fliege, fliege, fliege,
der Blumen Pracht erlegen,
liege, liege, liege,
der Schönheit hingegeben,

die Welt, ein Wachsen, Werden,
in der Geäst dich schwinge,
getrieben vom Begehren,
des Kelches Kraft gewinne,

der Blüten Staub verbreitet
sich wonnig wiegend legend,
die Glieder er bereitet,
in ihrem Gleiten strebend,

wie sanft einander reiben
die Hüllen jedes Leibes
sich, Hitzen heiß sie treiben
umschlingend jeder beides,

was aufnimmt, ist bestimmt
wie auch dort vorzudringen,
er ebenso gewinnt,
dorthin er hat zu bringen,

das Geben wie das Nehmen
in eine Form sie fließen,
gemeinsam ihre Seelen
in Ewigkeit sie gießen,

wenn endlos in den Strömen
von aller Lust und Liebe
sich Leib und Geist versöhnen,
vereint zusammen bliebe,

fliege, fliege, fliege,
ganz himmlisch hoch die hehren
Triebe, Liebe, Liebe
in einem allesamt verzehren.

© Karsten Cascais

Montag, 4. November 2013

Des Leibes allgemeine Liebe



Copyright Karsten Cascais

Hinweis: aus urheberrechtlichen Gründen nur die Zusammenfassungen mit freundlicher Erlaubnis des Berechtigten, der gesamte Beitrag ist erschienen in der Essay-Sammlung: Sein und Werden in der Göttin Schoß

Die Götter sind die Liebe
Dei caritas sunt


1 Singuläres Leben  1
2 Allgemeine Richtung der Information  1
3 Leben als Spiel des Allgemeinen mit dem Einzelnen  2
4 Begrenzung des Menschen durch den Prozess seines Werdens  3
5 Liebe als Wahrnehmung der allgemeinen Bindungskraft  3
6 Allgemeine Liebe und der Leib  4
7 Verallgemeinerung der Leiblichkeit zur allgemeinen Liebe  4
8 Bindung in der Allgemeinheit durch Verlässlichkeit beim Werden  5
9 Synthese von Allgemeinheit und Verlässlichkeit  6

Überblick


Alles Leben ist ausschließlich singulär, allgemein ist dagegen die Information, die im Werden des Einzelnen umgesetzt wird und nur hierdurch Bedeutung erlangt. Information selbst ist aus sich heraus wertuntauglich, ein Wert wird ihr allein definitorisch zugeordnet, indem das im Einzelnen Bewirkte nach dessen oder anderer Bedürfnisse beurteilt wird, jedoch mit der wesentlichen Ausnahme der Eigenschaft der Information, Lebendes inhaltlich zu bewirken. Diese vorgegebene Richtung ist das allgemeine Leben, dessen sich der Mensch kraft seines Selbstbewusstseins bewusst ist und dabei die Vorstellung von einem Allgemeinen, mithin eines Seins gewinnt. Das vom Singulären unabhängige Allgemeine Leben wird häufig als Universelles oder auch als ein Göttliches definiert, als das einzig reale Allgemeine und nicht bloß Informative, dessen das einzelne Leben, mithin der Mensch zu erfahren fähig ist und wobei er sich als Teil dieses allgemeinen Lebens begreifen kann. Hierin liegt die Fähigkeit begründet, das Allgemeine einer Information in einzelne Akte des Werdens umzusetzen und Einzelne sich entsprechend der Information verbinden zu lassen, Folge des Wissens und der allgemeinen Bindungskraft. Das Einzelne kann aber selbst nie Allgemeines schaffen, die Richtung ist nicht umkehrbar. An ihm teilhaben kann es allenfalls mit seinem Gefühl. Der Mensch ist in Allem durch sein Werden begrenzt. Die ihm mögliche Wahrnehmung des Allgemeinen des Lebens, deren Teil er ist, überträgt er verallgemeinernd auf seine gemeinsamen Absprachen, schafft damit aber nur Virtuelles. Sein Begreifen des Allgemeinen des Lebens weist ihm jedoch die Richtung als Wahrheit, ohne selbst ihrer je teilhaftig zu werden. Er kann sich aber der Wirkungen des allgemeinen Lebens in sich selbst bewusst werden, deren Richtung und deren Kraft der Bindung er bei einem Zusammenfügen von Einzelnem als Liebe erfährt. Liebe spiegelt im Einzelnen eine nahezu unendliche Vielfalt von Bindungserfahrungen, eine einheitliche Kontur gewinnt sie, wenn man sie als Bewusstwerdung der allgemeinen Bindungskraft bei der allgemeinen Belebung der Welt begreift. In ihr kann der Mensch ein Besonderes der allgemeinen Lebenskraft wahrnehmen, mithin, metaphysisch ausgedrückt, eine göttliche Eigenschaft. Auch die allgemeine Liebe ist nur leiblich erfahrbar, eine vom Leib „befreite“ Liebe ist entgegen weitverbreiteter anderen Deutungen nicht möglich. Das Allgemeine selbst, eine Erscheinungsform des Seins, ist für den Menschen nur eine Qualität des Bewusstseins. Die allgemeine Liebe eröffnet sich dem Menschen allein über eine Verallgemeinerung seiner Leiblichkeit, sie wird irreal, wenn man sie von der Leiblichkeit trennt, Zugang zu ihr findet man ausschließlich über eine Verallgemeinerung des Gefühls von Lust und Liebe, man verbaut ihn sich durch ihre Asexualisierung und liefert den Einzelnen mit seiner Entleiblichung der Beliebigkeit aus. Die allgemeine Liebe ermöglicht die Verbindung eines jeden Einzelnen miteinander und spiegelt damit die universelle Plastizität der Energie. Die Kräfte der allgemeinen Liebe vermögen ein jedes Einzelne miteinander zu binden, zu einem jeden Zweck. Dem steht als weitere Eigenschaft des Seins die Verlässlichkeit gegenüber, die erst zuverlässig Einzelnes mit Einzelnem mittels ihrer abgesprochenen Beiträge zu einem Werden verbinden lässt, um Mangel und Irrtum zu überwinden. Wenn der Mensch sich einem allgemeinen Gültigen verschreibt und einem Gott dient, vermag er dies nur durch die Verallgemeinerung seiner Liebe im Allgemeinen - in der Entfreiung aber, die mit dieser wie mit einer jeden Liebe verbunden ist, gründet sich seine Verlässlichkeit im Einzelnen.

Montag, 29. April 2013

Des Maien leiblich Wallen


Luis Ricardo Falero, The Lily Fairy, (1888)


Alles, was du wissen kannst,
liegt in den Gefühlen,
jedes nur, mit dem du tanzt,
wird dich zwar aufwühlen,
doch begreifen kannst du's nur
wenn es dich ergreift,
und du folgst allein der Spur,
die im Herzen reift.

Was du nur mit dem Verstand
glaubst zu wissen all,
geht dir niemals von der Hand,
findet Widerhall,
um es andren mitzuteilen,
nur wenn es gelingt,
in der Seele zu verweilen,
wenn dorthin es springt.

Zum Begreifen wird verstehen,
was zu sagen ist,
wenn die Formen auch vergehen,
der Bedeutung List
sie zugleich entkleidet werden,
offenbaren jenes,
trugen aus zur weiten Erden
ihrer Wahrheit Schönes.

Wer nur sucht das Allgemeine
in des Lebens Welt,
wird dort selber nur zum Scheine,
wie's dem Tod gefällt,
hastet den Begriffen nach,
leer sind ohne Ende,
und entschwinden allem brach,
keiner etwas fände.

Wo es wächst und auch gedeiht,
treibt und blüht, erstrahlet,
ist zur Liebe, Lust bereit
und mit Glück bezahlet,
sich des Lebens pralle Pracht
überall ergieße,
helles Licht auch dich anlacht,
Wonne dir verhieße.

Mit den Sinnen du erfasst
deines Leibes Freuden,
schäumend alles du verprasst,
was du kannst vergeuden,
Schönheit Funken offenbaren,
Götter einst uns schufen,
nur für sie es zu bewahren,
wenn sie nach uns rufen.

Maienkönigin bist Du,
Maria, uns gebärend,
lösest unsre Todesruh,
ihre Macht auszehrend,
deine Schönheit und Gestalt
findet sich in allem,
treibt mit der Natur Gewalt
unsres Leibes Wallen.

Freitag, 29. März 2013

Des Lebens Information: das Licht

Copyright Karsten Cascais
Hinweis: aus urheberrechtlichen Gründen nur die Zusammenfassungen mit freundlicher Erlaubnis des Berechtigten, der gesamte Beitrag ist erschienen in der Essay-Sammlung: Sein und Werden in der Göttin Schoß


1 Das Wort als Gottes Wille
2 Nicht Wahrheit, sondern Macht
3 Umkehrung der Wirkkraft
4 Licht als allgemeine Botschaft
5 Licht, der Energie Gesicht


Überblick


Die Verabsolutierung des Wortes im Idealismus könnte ihre Parallele in der Information finden, die ein jedes Werden bestimmt. Als ein Symbol kann ein Wort jedoch nur auf ein Ziel hin optimiert sein. Dabei hat seine idealistische Verselbständigung nie der Wahrheit, sondern stets allein der Macht gedient. Das idealisierte Wort und die Information werden von den Einzelnen zwar gleichermaßen wahrgenommen, ihre Wirkweise ist jedoch völlig entgegengesetzt. Die Information des Lebens wird vom Licht als eine bestimmte Form der Energie verbreitet. Das Licht ist für den Einzelnen das Gesicht der Energie.

Dienstag, 26. Februar 2013

Des Lichtes Weisung


Egon Schiele, Weiblicher Akt mit grünen Strümpfen


Licht, wie wallt es durch die Welt,
mit seiner Kraft erfasst es jeden,
wenn auf ihn ein Strahl nur fällt,
er weist des Werdens Weg zum Leben,
wer von ihm getroffen wird,
ergreift die dort enthalt'ne Botschaft,
starren Harrens Halt entwirrt
entsteigt dem Bann, der Not schafft
in der Kälte bloßen Scheins
des unbewussten Existierens,
kehrend durch die Macht des Seins
zur Wärme hin die Welt des Frierens.

Dunkelheit entschwindet dort,
wo überall das Licht erstrahlet,
frei gibt es das klärend Wort,
wo finster aller Irrtum prahlet,
leuchtet Berg und Täler aus,
lässt Blumen überall erblühen,
bunte Farbenpracht zuhauf
entfachend der Begierde Glühen,
eins zu sein mit jedem Schönen,
in dessen Glanz zu offenbaren,
Liebe mit der Kraft versöhnen,
des Werdens Lust ihr zu bewahren.

Licht erstellt des Lebens Plan
gibt auf, mit andren sich zu paaren,
führt zusammen auf die Bahn,
des Wachstums Atem zu bewahren,
der treibt an, sich dort zu einen,
wo Getrenntes andres um sich schart
und des Lichtes Strahl wird scheinen,
gemeinsam hier die Richtung wahrt,
die erzeugt der Welt Belebung,
mit Sprießen, Treiben und Vermehren,
führt die Menschen zur  Erhebung
wenn nur mehr sie des Lichts begehren.

Ohne Licht herrscht Finsternis,
nicht nur des Auges, auch des Fühlens,
steht im Weg als starres Hindernis
die tumbe Blindheit dunklen Wühlens,
irren bar der Richtung Weisung
in Taten und Gedanken rum,
wählen nachts in wirrer Speisung
auf jede Art Befriedigung,
nicht die Lust, sie fördert Unzucht,
ist Dunkelheit, die bricht hervor,
fern des Lichts bahnt sich die Urwucht,
einst Macht der Finsternis erkor.

Strahlend spiegeln die Gesichter,
wo leuchtend Körper sich erheben,
tauchen ein der Farben Lichter,
im sanften Glanz die Glieder beben,
glatte Haut den Busen spannend,
die Lenden blitzen angriffsvoll,
doch die Schatten sie entmannend,
verschmolzen mit der Scham verquoll
der Gefühle hell Ergleißen,
was vorgehalten beiderseits,
Glückes Feuer nun verheißen,
vorhanden schon im Licht bereits.

Licht erleuchtet alle Wege,
die Leben stets zu gehen hat,
Zellenteilung, Nachwuchs Pflege,
mit jener Kraft nur findet statt,
deren Glut im Schoße brütet,
hervorgebrochen hin zum Glück,
anzustreben es vergütet,
was immer sei auch das Geschick,
nur das Helle weist die Richtung,
die jeder nur am Licht erkennt,
führt den Willen hin zur Lichtung,
dort wo des Lebens Feuer brennt.

Energien gründen tief
der Kräfte Wirken überall,
auch das Licht herbei sie rief
weit aus des Universums Hall,
selbst das Helle ist nur ein Teil,
ein Ausschnitt aus der Allmacht Kraft,
ist gerichtet zu dem Heil,
das jede Form des Lebens schafft,
Wellen und Korpuskel tragen
die Weisungen zu ihrem Ziel,
aller Werden sie sich wagen,
wohin des Lichtes Schein auch fiel.
© Karsten Cascais